Dienstag, 14. April 2009

Die 35. Freiberger Jazztage haben internationale und nationale Musiker von Rang im Programm


Spielt am 24. April 2009 mit seinem Trio + Sergej Starostin in Freiberg: Wladimir Wolkow. (Foto: Jekaterina Kusmina)

Der Faun feiert Ende April seinen 35. Geburtstag. Dieses Jubiläum nimmt er zum Anlass, um es richtig krachen zu lassen: Die 35. Freiberger Jazztage bieten ein Großaufgebot an internationalen und nationalen Jazzmusikern von Weltrang!
Das Rahmenprogramm für die große Feier beginnt schon am 18. April: Die Fotoausstellung „Jazz und Fotografie“ von Bernd Mast wird in der Petrikirche eröffnet.

Am Donnerstag, dem 23. April beginnen dann die „wirklichen“ Festspiele. Gemäß der Tradition der Jazztage beginnt die Geburtstagsfeier klassisch. Unter der Leitung von Jan Michael Horstmann trifft die Mittelsächsische Harmonie auf die Band „percussion-posaune leipzig“. „Beethoven meets Jazz“ verspricht, selbst die hartnäckigsten Klassikfreunde auf die Jazzschiene zu bringen, um sie auf das kommende Wochenende vorzubereiten. Der typische Big Band Charme und ein ausverkauftes Konzert werden garantiert.

Am Freitag um 20 Uhr beginnen dann die Hauptkonzerte im Theater. Arrival Tour, ein deutsch-amerikanisches Duo werden gemeinsam mit Manfred Hering am Saxofon und dem Stepptänzer Sebastian Weber das Publikum zum Staunen bringen. So flott, frech und trotzdem virtuos hat sich Jazz schon lange nicht mehr angehört! Das Volkov Trio aus Russland übernimmt den musikalischen Staffelstab. Mit der Unterstützung des Jazzstars und Sängers Sergej Starostin schaffen die vier russischen Musiker eine Verbindung zwischen Jazz und russischer Folklore, die selbst im tiefsten russischen Winter für heiße Töne sorgen. Vladimir Volkov ist in seinem Land ein Gott am Kontrabass - Starostin ein Virtuose der Stimmbänder. Wer Russland musikalisch einmal „anders“ erleben möchte, für den ist der Freitagabend ein Pflichttermin!
Um den ersten Tag beschwingt ausklingen zu lassen, tritt danach das SAX Quartett Dresden auf. Dieses Ensemble verjazzt jeden Song, der nicht niet- und nagelfest ist.

Auch für die kleinen Jazzfans ist wieder gesorgt: Anatolis musikalischer Zirkus lädt am Samstag um 10.30 Uhr in die BiB ein und bietet für Jung&Alt ein musikalisch-artistisches Programm zum Mitfiebern.
Um 17 Uhr lädt der weltbekannte Jazzpianist Chris Jarrett dann zu einem Sonderkonzert in das Stadt- und Bergbaumuseum ein. Selbst die wenigen Nichtkenner werden um ihn keinen Bogen machen können: Mit einer einzigartigen Mischung aus Klassik und modernem Jazz will Chris Jarrett nicht nur zum intensiven Zuhören sondern zum Erleben der Musik anregen. Als Inspirationsquellen nennt er u.a. Sergej Prokofiev, Charles Mingus und Frank Zappa.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann um 20 Uhr im Mittelsächsischen Theater gleich weiter mit dem Ohrenschmaus. Niederländische Jazzmusik ist für den Großteil der deutschen Ohren noch jungfräuliches Neuland. Dabei haben unsere Nachbarn keinen Grund sich zu verstecken. Das deutsch-niederländische Quintett „Borderhopping“ zeigt an sich selbst, wie perfekt Rhythmusgruppen und Bläser zusammen agieren können. Dabei springen die fünf Musiker immer wieder über die Grenzen von zeitgenössischem und Fusion Jazz. Großartige Improvisationen treffen auf leidenschaftliche Melodien. Höhepunkt der Feierlichkeiten am Samstag stellt das „Composers United Ensemble“ dar. Die Idee hinter dem Projekt ist es, Jazzmusik durchzukomponieren: Jazzmusiker gelten sehr oft als grandiose Improvisationskünstler, ihr kompositorisches Talent wird dabei oft vergessen. Die Partygäste erwartet hier „Jazz mit orchestralem Sound“.
Danach lädt Jörg Hegemanns zu einer Fahrt mit dem Boogie-Woogie-Express ein. Die Gäste werden angehalten, das Tanzbein zu schwingen und die Nacht zu genießen.

Wer am nächsten Tag die nötige Kraft und einen starken Magen hat, kann sich von Blue Alley die Müdigkeit beim Dixielandfrühschoppen im „Fuhrmann“ wegpusten lassen.

Für die Spätaufsteher gibt es am Nachmittag noch das Abschlusskonzert der Jazztage. Sevda Azeri ist in ihrem Heimatland, Aserbaidschan, bereits ein Star. Mit ihrem Jazzensemble möchte sie die musikalische Tradition ihres Landes neu aufleben lassen und in die ganze Welt hinaustragen.

Die IG Jazz Freiberg (Sachsen) lädt alle Musikliebhaber zum Jubiläum der Freiberger Jazztage ein.

(Gert Schmidt)