Montag, 29. September 2008

„Komplett-Musik“ in farbigen Sounds

CD-Tipp: Damit hat sie sich entlarvt. Entlarvt als Musikantin mit wirklich eigenem Kopf. Mit dieser Version von „Eleanor Rigby“, einer atemberaubend heutigen Sicht auf ein historisches Kammerpopmusikstück der Beatles, macht Alexa Rodrian Furore. Doch nicht nur die auf der aktuellen CD „All done and dusted“ befindliche Dame Rigby überzeugt – sämtliche Songs sind intelligent und unterhaltsam zugleich.

Mehr über Alexa Rodrians CD „All done and dusted“ bei SCHÖNE TÖNE.

Donnerstag, 18. September 2008

Wieder Brasilianisches mit Gabriele Mirabassi

CD-Tipp: Der Kreis schließt sich, der aus Perugia in Italien stammende Klarinettist und Komponist Gabriele Mirabassi geht seinen Weg. Nach „Velho Retrato“ und „Uno a Zero“ legte er schon vor einiger Zeit mit „Graffiando Vento“ das bis dahin dritte Album mit brasilianisch beeinflusster Musik vor.

Mehr über die CD „Graffiando Vento“ von Gabriele Mirabassi und Guinga bei SCHÖNE TÖNE.

Mittwoch, 17. September 2008

Jazz in den norwegischen Charts

CD-Tipp: In Deutschland noch nicht allzu sehr bekannt, ist Lien in Skandinavien schon seit einigen Jahren ein Großer: Sowohl als Pianist in der Band der Sängerin Silje Neergard als auch – vor allem – als Chef des eigenen Trios trat der norwegische Pianist hervor. „Hello Troll“ ist seit dem Jahr 2000 die dreizehnte CD Liens unter eigenem Namen und mittlerweile sogar in den norwegischen Charts aufgetaucht.

Mehr über die CD "Hello Troll" des Helge Lien Trios bei SCHÖNE TÖNE.

Mittwoch, 10. September 2008

Was gedacht werden muss, kann gedacht werden - ein kleiner Hinweis in Sachen Heimatland


Peter Lenk: "Global Players", Teil des am letzten Wochenende in der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen am Bodensee enthüllten Kunstwerkes. (Foto: Peter Lenk)

Der Künstler Peter Lenk schockiert nicht. Wie auch angesichts des moralischen Verfalls der Politik und vieler Politiker? Peter Lenk befreit, denn er zeigt: Das, was gedacht werden muss, kann gedacht werden. ... Und sofort sind wieder Politiker zur Stelle, die geifertriefend fordern, dass das, was gedacht werden muss, nicht gedacht werden darf - und erst recht nicht gesagt...
Lenk hat recht, als er kürzlich im Fernsehen sinngemäß sagte, dass Kunst niemals so pornohaft (oder sagte er "pornografisch"?) sein könne wie diese Politik.

Was das mit Jazz zu tun hat? - In diesem Lenk-Werk ist Musike drin!

Dienstag, 9. September 2008

Silbernes Verdienstkreuz der Republik Polen für den Leipziger Jazzpublizisten Bert Noglik

Der Geehrte plant schon weiter: 2009 soll ein deutsch-polnisches Jazzfestival in Berlin stattfinden



Der renommierte Jazzpublizist und -journalist Dr. Bert Noglik (Leipzig) erhält am 10. September 2008 im Polnischen Institut Leipzig aus den Händen des polnischen Generalkonsuls Dr. Zbigniew Zareba eine der höchsten polnischen Auszeichnungen, das Silberne Verdienstkreuz der Republik Polen. Mit dem Verdienstkreuz werden Bürger geehrt, die sich besondere Verdienste um den polnischen Staat und seine Bürger mit Taten erworben haben, die nicht zu ihren sowieso zu erledigenden Pflichten gehören.
Dass mit Pawel Brodowski der Chefredakteur des Magazins "Jazz Forum" (JF) die Laudatio hält, kommt nicht von Ungefähr. Schließlich war Noglik von 1976 bis 1979 der erste deutsche Korrespondent dieses einzigen im Osten zugänglichen und in Polen herausgegebenen Jazzmagazins internationalen Niveaus, dann 1980 und 1981 (also bis zur Verhängung des Kriegsrechtes) vor Ort in Warschau sogar der Redakteur der deutschen JF-Ausgabe - übrigens mit einem Touristenvisum!
Damit hatte Bert Noglik erheblichen Anteil daran, dass Brücken sowohl zwischen Jazzern und Jazzinteressenten beider deutscher Staaten als auch zwischen polnischen und deutschen Jazzkreisen gebaut wurden. Das "Jazz Forum" hat ausführlich über polnische Jazzereignisse, polnische Jazzmusiker und -gruppen berichtet - Beiträge, die Bert Noglik für die deutschen Leser redaktionell betreut, bearbeitet und aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hatte.
Darüber hinaus hat Bert Noglik polnische Musiker bzw. polnische Aspekte des Jazz in seinen Büchern und in zahllosen Artikeln in Ost und West bekannt gemacht und ins Rampenlicht gestellt. Nach 1990 traf das auch auf die Hörfunk-Arbeit Nogliks zu - immer hat er die Musik polnischer Jazzer in seine Jazzsendungen aufgenommen.
Als künstlerischer Leiter der Leipziger Jazztage konzipierte und präsentierte Noglik große, auf die polnische Musikkultur bezogene Projekte wie Zbigniew Namyslowski mit den Zakopane Highlanders oder das von ihm initiierte und künstlerisch betreute Programm "From The Past To The Present: Knife In The Water" mit Sequenzen aus Roman Polanskis Kultfilm "Das Messer im Wasser" und dem Tomasz Stanko Quartet. 2005 stellte er sogar das gesamte Festival in Leipzig unter das Motto "Jazz aus Polen". Im 2005-er Festivaljahrgang präsentierte Bert Noglik sowohl Wegbereiter als auch Newcomer des polnischen Jazz, überdies gab es ein von ihm geleitetes internationales Symposium zu den deutsch-polnischen Jazzbeziehungen.
Und es soll weitergehen: Für 2009 (28. - 30. Mai) plant der mittlerweile einflussreichste und schöpferischste deutsche Jazzpublizist und Festivalgestalter ein deutsch-polnisches Jazzfestival in Berlin - in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Politische Bildung und der Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg.

Im Anschluss an die Auszeichnungsveranstaltung im Polnischen Institut Leipzig (Markt 10) gibt es ein Konzert mit dem Pawel Kaczmarczyk Audiofeeling Quartett.

Eintritt frei.

Montag, 8. September 2008

Internationales Budweiser Budvar Jazz- und Bluesfestival im Oktober 2008 in Aussig (CZ)

Vom 16. Oktober 2008 bis 18. Oktober 2008 sowie am 21. Oktober 2008 findet in Aussig (Ustí nad Labem) das Internationale Jazz- und Bluesfestival statt - übrigens bereits zum zwölften Mal. Nach wie vor gestalten die Macher um Ivan Dostál ein Festival, dessen Schwerpunkt auf Jazzrock, Souljazz sowie verschiedenen Formen des Blues liegt. Und auch die Förderung des Jazznachwuchs durch den Junior-Jazz-Wettbewerb, der gemeinsam mit der Tschechischen Jazzgesellschaft ausgerichtet wird, gehört zu den Kontinuitäten, mit denen das Festival brilliert. Neu dagegen sind zwei Dinge: Das Festival heißt nun "Budweiser Budvar Jazz & Blues Festival" und die Samstagskonzerte am 18. Oktober finden im deutlich größeren und renovierten Kulturhaus von Aussig statt.

Höhepunkte in diesem Jahr sind sicher die Konzerte des Apostolis Anthimos Trios (einst einer der großartigsten Gitarristen von Niemen und Gründungsmitglied von SBB), der Carl Palmer Band, von Roger Chapman and the Shortlist sowie - am 21. Oktober 2008 - von Erik Truffaz.
Detaillierte Angaben über sämtliche Konzerte sowie zu den Tickets findet man - trotz der tschechischen Sprache ganz gut verstehbar - auf der Internetseite des Festivals. Von Dresden ist Ustí nad Labem über die Autobahn in dreißig bis vierzig Minuten zu erreichen.

Donnerstag, 4. September 2008

Mitten unter den Leuten

Das 16. Chemnitzer Jazzfestival startet am 13. September

Mit einem Symposium zur Situation des Jazz in Sachsen und zur Förderung des Jazznachwuchses beginnt am 13. September 2008 (ab 9 Uhr) das 16. Chemnitzer Jazzfestival. Veranstaltungsort des Symposiums sind die Räume der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H. (GGG - erste Etage, Rathaus-Passage).

Um 15 Uhr am selben Tag fällt dann der klingende Startschuss: Unter dem Motto "Chemnitz swingt" gibt es das Eröffnungskonzert auf dem Jakobi-Kirchplatz mit vielen Nachwuchsbands sowie mit "C Major Jazz and No Waiters" mit Anett Putz - das Ganze läuft bis Mitternacht.
Sämtliche weiteren Konzerte des Festivals finden bis in die zweite Hälfte des Oktobers verteilt an verschiedenen Wochenend-Terminen statt.

Künstlerischer Höhepunkt ist der Auftritt des James Carter Quintets am 18. Oktober (20 Uhr) im Turmbrauhaus. Carter, einer der fulminantesten Saxofonisten der zeitgenössischen Szene, hat sich in den vergangenen zehn Jahren den Ruf eines der künstlerisch potentesten Nachfolger der Großen der fünfziger und sechziger Jahre wie Charlie Parker, John Coltrane oder Sonny Rollins erarbeitet und erblasen. Er wird von hochkarätigen Musikanten wie dem Trompeter Dwight Adams, dem Pianisten Gerald Gibbs, dem Drummer Leonard King und dem Bassisten Ralphe Armstrong begleitet.

Der besondere Wert des Chemnitzer Jazzfestivals liegt sowohl in seiner Absicht, die Konzerte unmittelbar in den Alltag der Menschen hineinzubringen (fast alle Konzerte finden bei freiem Eintritt im öffentlichen Raum statt, entweder im Atrium der Rathaus-Passage oder auf dem Jakobi-Kirchplatz) als auch in der Förderung des Jazznachwuchs aus der Region (was man am Programm leicht feststellen kann).
Das vollständige Programm entnehmen Sie den Internetseiten des Chemnitzer Jazzclubs.

Mittwoch, 3. September 2008

Alles rund um's Trommeln

Das 2. Dresdner Drumfestival findet am 20. September 2008 im Club Puschkin in der sächsischen Landeshauptstadt statt



Rund um's Trommeln und um Trommeln gehts beim 2. Dresdner Drumfestival. (Foto: www.afrikanisch-trommeln.de)

Mit 18 Workshops und acht Konzerten sowie vielen weiteren Angeboten wie Kinderprogramme, Musiker-Flohmarkt, Werkstatt und einem Talent Forum findet das 2. Dresdner Drumfestival am 20. September ab vormittags 11 Uhr (Einlass; Beginn 12 Uhr) im und am Dresdner Club Puschkin statt. „Nachdem das Erste Dresdner Drumfestival 2007 nur von deutschen Künstlern bestritten wurde“, so der Veranstalter und Schlagzeuglehrer Robert Eisfeldt, „werden wir in diesem Jahr internationaler.“ Mit dabei sind Spitzendrummer wie The Drumbassadors aus den Niederlanden, Peter York (UK), Phil Maturano (US), Aaron Thier (AUT), Markus Czenia, Dirk Erchinger, Jost Nickel, Ralf Gustke, Dirk Brand und viele weitere.
Zu den Konzerten der Workshop-Dozenten soll alles an Musikstilen geboten werden, was an einem Abend möglich ist und was „heutzutage und hierzulande“, so Eisfeldt, von einem Drummer gefordert werden könnte.

Zum Konzertabend dann, der ab 21 Uhr beginnt (ab da gelten die Abendpreise) und bis tief in die Nacht geht, treten die Bands Viroumania, Electric Outlet, Elektrio, Osis Krull, Böse Double Bang Allstars und Human Sampler auf und bieten Sounds von Rock über Jazz und Drum’n’Bass an.

Aus der Jazz-Sicht sind die Konzerte von Electric Outlet (mit Marcus Deml, Frank Itt und Ralf Gustke - das eigentliche Quartett tritt aus Termingründen diesmal lediglich als Trio, also ohne Tom Aeschbacher, an) und von Elektrio (mit Andreas Gundlach, Tom Götze und Christian Marien) besonders hervorzuheben.

Informationen:
2. Dresdner Drumfestival
Club Puschkin, Leipziger Str. 12
20. September 2008
Einlass: 11.00 Uhr
Beginn: 12.00 Uhr
Kinderprogramm, Ausstellungen, Talentforum, Floh Markt: 12.00 - 18.00 Uhr
Workshops: 12.00 – 20.00 Uhr
Drumshow – Abschluss der Workshops: 20.00 – 21.00 Uhr
Konzerte: 21.00 – 02.00 Uhr
Aftershow-Party ab 02.00 Uhr

Die Internetseite des 2. Dresdner Drumfestivals enthält alle aktualisierten Informationen. Dort kann man Informationen zu den Ticketpreisen erhalten und sogar Karten bestellen.

Dienstag, 2. September 2008

Freie Improvisation ist tatsächlich hemmungs-los


Die New Yorker Band Gutbucket musiziert. (Foto: PR)

Und es stimmt doch, was manche Musikliebhaber lediglich für ein Ideologem unter Freejazz-Freunden halten - freie Improvisation hat viel mit Individualität und Einiges mit hemmungs-losem Musizieren zu tun. Eine jetzt veröffentlichte Studie zweier US-amerikanischer Forschungseinrichtungen hat ergeben: Wenn Jazz-Musiker frei improvisieren, ist das Zentrum für Selbstkontrolle im Gehirn inaktiv. Das berichten Charles Limb von der Johns-Hopkins-Universität und Allan Braun von den National Institutes of Health. Dafür regen sich andere Regionen verstärkt, die mit Selbstbild, Selbstdarstellung und Aktivitäten mit individuellem Bezug zusammenhängen, sowie alle sensorischen Areale. Eine Zusammenfassung kann man auf der Website Gehirn und Geist lesen, den Volltext der Veröffentlichung lesen Sie im Original auf der Website der Public Library of Science (PLoS).

Montag, 1. September 2008

Jazzclub Neue Tonne Dresden startet am Wochenende in die neue Spielzeit

Mit einem musikalisch-literarischen Abend im Rahmen einer Konferenz des internationalen P.E.N.-Clubs am 6. September 2008 startet der Jazzclub Neue Tonne in die neue Spielzeit. Literatur spielt auch bei zwei weiteren Septemberveranstaltungen - diesmal im Rahmen der Bardinale - die zentrale Rolle. Doch im September geht es auch musikalisch so richtig los. Das gesamte Programm bis zum Jahresende steht zum heutigen Zeitpunkt fast vollständig fest und hält eine Menge hochkarätiger Höhepunkte bereit. Es ist nun auf der Webpräsenz des Jazzclubs Neue Tonne Dresden eingestellt, wenige Ergänzungen folgen in den nächsten Wochen.